Alle Beiträge von b.egidio

Gottesdienst ohne Gemeinde?

Wunderbar, dass das geht – und total fremd: Gottesdienst in einer leeren Kirche. Pfarrer, Lektorin und Lektor, Organist und irgendwo jemand, der eine Kamera bedient. – Wo ist die Gemeinde? Wo sind die Menschen, denen dieser Gottesdienst angeboten wird?

Genügt es, dass hier etwas vollzogen wird um seiner selbst willen?
Ist Gottesdienst wertvoll, einfach, weil er gefeiert wird?
Kann man allein „feiern“ – fehlt da nicht Wesentliches?

Am anderen Ende des Übertragungsweges, am Smartphone oder Monitor mit Internetverbindung ist auch wieder nur einer, ein Paar, eine Familie, eineHausgemeinschaft.

Irgendwie unwirklich – und in diesen Wochen genau unsere Realität!

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Analyse einer Krise

In der Krise fallen Entscheidungen. Das ist die Bedeutung des griechischen Wortes: entscheiden, beurteilen.

Ganz gleich, was die Welt dazu denkt, und wie sie heute das Wort benutzt, Krise, Entscheidung, Gericht steht am Ende (nicht nur des Tages!) allein GOTT zu.

Gott aber hat keine Freude daran, etwas kaputt zu machen. Er möchte zurechtbringen. Sein Richten entspricht viel lieber dem Richten eines gebrochenen Beines oder dem Her-Richten von etwas, das heruntergekommen war. Nur wenn etwas soweit heruntergekommen ist, dass es sich nicht mehr richten lässt …

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„Datenspende-App“

Ist das wirklich wahr? Sind wir dabei, eine dauerhafte Aufzeichnung einzurichten, wo ich mich gerade aufhalte? Muss ich wirklich jedem schlauen Gerät in meiner Nähe drahtlos mitteilen, wer ich bin?

Ja, das soll alles unter „strengem“ Datenschutz erfolgen, trotzdem bedeutet es, dass ich eine Strahlungswolke um mich tragen müsste, die Auskunft über mich gibt.

Ich mag ja der aktuellen Regierung vertrauen und den Gesundheits-Behörden ebenfalls. Aber hatten wir nicht auch schon eine Regierung, der nur Narren und Verblendete vertrauen konnten? Wenn ich einmal so eine Türe aufmache, wie kann ich sie je wieder schließen?

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Das Gesetz der Freiheit

Warum ist es für uns Menschen so schwierig Gottes Wege zu verstehen? Warum steht angesichts von Not, Leid und Tod  immer wieder die Warum-Frage in uns auf? Warum?

Wir wollen, dass es uns gut geht! Das ist unsere Frage bei der Begrüßung: „Wie geht’s?“ Verständlich und in Ordnung – aber ist das auch Gottes Anliegen? Oder besser gefragt: Was heißt es in Gottes Augen, wenn es uns gut geht?

Da stand plötzlich vor meinen Augen: „das Gesetz der Freiheit“ – das steht doch irgendwo im Neuen Testament? Ich war überrascht, dass es genau zweimal und nur bei Jakobus auftaucht. Auch Paulus schreibt sehr deutlich von der Freiheit, für die Gott uns freigemacht hat (Gal 5,1), aber vom *Gesetz der Freiheit* spricht nur der Jakobusbrief, den Martin Luther kaum für würdig hielt, in der Bibel zu stehen!

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SARS-CoV2 – erste Fragen und Eindrücke

Wie es anfing

Vor drei Monaten war das noch ein unbekannter Begriff und hält heute die ganze Welt in Atem. Oder hält die ganze Welt den Atem an?

Noch ist so vieles unklar und unbekannt über diesen Virus, aber es ist deutlich, dass er sich in kürzester Zeit über die ganze Erde ausbreiten konnte. Und irgendwie trifft dieser Virus den Nerv unserer Zeit.

Erinnerungen an die Spanische Grippe oder an Pest und Cholera kommen hoch. Aber die habe ich alle nicht miterlebt. Heute trifft mich die Corona-Welle in ihrer ganzen Unklarheit und ihren vielen offenen Fragen – ganz praktische Fragen, aber auch geistliche über die Bedeutung und die möglichen Folgen dieser Pandemie.
Auch die Wahrnehmung, wie wir Menschen darauf reagieren und damit umgehen, wirft Fragen auf. Und vieles ändert sich von Woche zu Woche.

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Zu diesem Blog

In der Zeit der Corona-Krise erwacht ein Experiment von 2013 zu neuer Bedeutung. Ich möchte versuchen, mein eigenes Verständnis und Erleben dieser Zeit zu beschreiben und dabei den Blick immer wieder nach oben richten.
Wer möchte, kann mich gern auf diesem Weg begleiten. Ich bin selbst gespannt, was dabei herauskommt.

Bruder Egidio

Römer 11,32 – Erbsünde?

eingeschlossen in die ἀπείθεια

Ich ahne etwas in dieser Aussage, das ich nur zögernd in Worte zu fassen suchen kann.
Gott hat alle Menschen gleichermaßen in eine Situation eingschlossen, die im Griechischen mit ἀπείθεια beschrieben wird. Unglaube oder Ungehorsam ist die übliche und verbreitete Übersetzung. Aber ich frage – ja, ich frage sehr menschlich: Was hat Gott davon wenn wir nicht glauben und nicht gehorchen?

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Meine Erwartung trübt mein Verstehen

Was erwarte ich beim Lesen der Schrift?

Ich las eben den Text des Tages in Johannes 6,60-69. Was stelle ich mir vor, wie Johannes einst diesen Text verfasst hat? Saß er da und hörte die Stimme des Heiligen Geistes, der ihm diktierte oder in die Feder fließen ließ, was er dann auf sein Pergament brachte? Oder hat sich Johannes an all sein Erleben mit Jesus erinnert und wollte festhalten, dass diese Urerfahrungen nicht verloren gehen? Ging es ihm darum, eine authentische und ewig gültige Fassung der Lebensgeschichte des Messias aufzuschreiben, damit nur ja niemand daran rütteln und zweifeln könnte?

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