Archiv der Kategorie: Schöpfung

“GroßGedacht”

Allein dieser Titel hatte mich angesprochen, als die Einladung von Campus-Connect kam, bei ihrem Gottesdienst zu sprechen.

Wie groß kann man eigentlich denken? Gibt es dafür eine Grenze? – Meistens oder normalerweise sehen wir Menschen nur mit unseren eigenen Augen und aus unserer begrenzten Perspektive. Was würde geschehen, wenn wir anfingen, das Größtmögliche in unser Denken einzubeziehen – GOTT?

“GroßGedacht” weiterlesen

Unlearning 0.2

Ich habe versprochen, immer wieder auf das Thema Unlearning zurück zu kommen. Eine ganz grundlegende Änderung unseres Glaubens hängt mit unserem Verständnis von der Schöpfung zusammen.

Dass die Welt nicht von allein so ist, wie sie ist, das ist für gläubige Menschen eine zentrale Erkenntnis. Sie, das heißt, wir glauben, dass ein Gott alles erschaffen hat. Dieser Gott muss also irgendwie außerhalb dieses Universums sein, größer und so beschaffen – nein, das klingt ja, als wäre Er selbst geschaffen …

Gott ist anders, aber wie!?

Paulus schreibt im Römerbrief: “Denn was Menschen von Gott wissen können, ist ihnen bekannt, er selbst hat es ihnen vor Augen gestellt. Denn seine unsichtbare Wirklichkeit, seine ewige Macht und sein göttliches Wesen sind seit Erschaffung der Welt in seinen Werken zu erkennen. …” (Röm 1,19-20, NeÜ)

Was wir von Gott wissen, hat zweierlei Ursprung:

  1. Wir sehen an der Schöpfung, wie Gott ist, und in welcher Weise Er handelt.
  2. Gott lässt uns etwas über sich erkennen durch direkte Offenbarung, die wir dann anderen weitergeben.

Wir können Gott nicht direkt ‘wissenschaftlich’ untersuchen – wohl aber, was Er gemacht hat, die Schöpfung, in ihrer Vielfalt.

Wir können auch Offenbarung nicht wissenschaftlich beurteilen, weil in ihr etwas aus einer höheren Dimension zu uns kommt. Aber wir können rückfragen und diesen lebendigen Gott bitten, uns mehr zu erklären.

Wir brauchen also sorgfältige Wissenschaft und vertrauensvollen, direkten Kontakt zu Gott.

Missachten wir das eine oder das andere, dann kommen wir ins Schleudern. Beides aber wächst über die Länge der Zeit immer mehr an. Wissenschaft in den letzten Jahrzehnten exponentiell, die Beziehung im Leben des Einzelnen eher still und stetig.

Geschichte des Schöpfungsglaubens

Durch viele Jahrhunderte erschien uns die Schöpfung überaus statisch. Geschaffen und einem gewissen Verfall preisgegeben. Wir sahen, wie Berge und Felsen verwittern und Flüsse sich tiefer in die Erde eingraben. Und es hat lange gedauert, bis wir wahrgenommen haben, dass Berge auch wachsen und Kontinente sich bewegen – etwa so schnell, wie unsere Fingernägel wachsen.

Mit der Zeit haben wir auch entdeckt, dass am Boden von Seen jährliche Ablagerungen über tausende von Jahren wachsen oder das Eis auf Grönland und in der Antarktis ebenfalls solche Jahresschichten hat. Noch vor 100-200 Jahren hatten wir als gesamte Menschheit keine Ahnung davon. Darum konnten wir uns eine Schöpfung in sechs irdischen Tagen irgendwie vorstellen. Heute ist es sehr schwer, diese Vorstellung aufrecht zu erhalten.

Aber was bedeutet das für unsere Erkenntnis Gottes?

Viele Jahre haben sich entschieden gläubige Christen gegen die Idee einer langsamen Entwicklung der Schöpfung gewehrt. Es sah so aus, als würde dadurch Gott überflüssig und der Glaube an Ihn historisch überholt.

Nun kommt uns immer mehr ins Bewusstsein, dass wir hier noch einmal besser auf Paulus hören sollten. Genau daran können und sollen wir das Wesen Gottes erkennen. Es geht nicht darum, Ihn in Frage zu stellen, sondern Sein Handeln und Seine Absichten tiefer zu verstehen.

Und hier gilt die Warnung, dass wir uns nicht von vorläufigem Wissen die Augen verdrehen lassen. Es ist sehr schwer, einmal Erkanntes liegen zu lassen, um uns ganz neu der Wirklichkeit zuwenden zu können. Vor allem, wenn damit auch Gedanken über den christlichen Bereich ins Wanken kommen können. Doch darüber später mehr.

Kunst – Wissenschaft – Schöpfung

Manchmal berühren oder schneiden sich Erfahrungslinien im Leben, die sonst wenig miteinander zu tun haben. Jedenfalls meinen wir das oft.

Kunst

Der Eindruck der Vernissage vom 4. September zog mich noch einmal in die Backstube. Ich wollte gern der Künstlerin, Fatemeh Zahmatkesh (Sayeh), begegnen, die jene Installation „Meine Seele wo bist du?“ gestaltet hatte. Doch als ich gestern dort ankam, erlebte ich noch einmal den Schluss der Performance mit, die mich auch am 4.9. schon beeindruckt hatte.

Kunst – Wissenschaft – Schöpfung weiterlesen

Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde — und dann …

Das ist ein Thema, an dem ich seit vielen Jahren innerlich arbeite. Ein Anfang damit war vor 12-13 Jahren mit dieser Schrift. Sie sollte zu einem Buch werden, aber ADHS lässt grüßen – manches Angefangene schafft es nie zur Vollendung. Doch ich muss ja gar nichts „fertigmachen“, es genügt doch, anzufangen. Ja, und der Anfang ist in den ca 60 Seiten der PDF-Datei, die hier zu finden ist zum Online Lesen und Herunterladen.

Manchmal muss man ja auch einen Schritt endlich gehen, um den nächsten wagen zu können. So lade ich diese Datei vom Juli 2009 hoch, in der Hoffnung, weiter daran arbeiten zu können.

Leben im Augenblick

Hinter mir liegen 13.700.000.000 Jahre, mehr oder weniger, seit Gott diese Welt ins Dasein rief. Und vor mir liegen Zeiträume von undenkbarem Ausmaß. Und jetzt lebe ich von Augenblick zu Augenblick. Mein Leben blüht auf, wird gelebt und welkt dahin in völliger Insignifikanz.

Und doch zählt jeder Atemzug, den ich nehme, jeder Schritt, den ich gehe, jeder Akt, den ich vollbringe. Nur zählt all das anders als es klingt. Zählen tut nur die Liebe!

Gott schuf und rief ins Dasein. Und ER wird das auch weiter tun in voller Souveränität. Und doch achtet ER auf alles, was ich tue.

Ich bin IHM nicht gleichgültig und darf dennoch völlig ruhen in Seiner Hand.

Wirken und Ruhen sind beide bei IHM gut aufgehoben.

Das biblische Welt- und Menschenbild

„Biblisch“ kann nicht heißen, dass es das Weltbild jedes einzelnen Schreibers der biblischen Bücher wäre. Es muss größer sein als das. Kein Mensch hat je das volle biblische Weltbild gehabt. Auch wir heute können es nur in groben Zügen als Ganzes erkennen, hier und da im Detail mögen wir etwas genauer sehen. Doch das Ganze ist zu groß.

„Biblisch“ muss wohl heißen, dass es in Gottes Augen wahr ist.

Das biblische Welt- und Menschenbild weiterlesen

Wachstum und Krisen

Ein Blick in die Natur zeigt: Alles ist auf Wachstum angelegt. Sobald die Rahmenbedingungen gegeben sind, fängt es an zu wachsen. Deutlich sichtbar am Rand eines Gletschers. Wenn das Eis zurückgeht, zeigt sich blanker Fels. Es sammelt sich Staub und erstes Leben bricht auf. Das hält mehr Staub fest und größere Pflanzen können gedeihen. Ein paar Dutzend Meter oberhalb ist der Bergwald.

Natur ist Lateinisch und heißt: es wird geboren. Sobald die Bedingungen stimmen, kann Leben neues Leben gebären, und tut es auch.

Wachstum und Krisen weiterlesen

Leben nach der Bibel oder in der Bibel

Ein eigenartiger Gedanke: Lesen wir die Bibel nicht weithin so, als wäre sie vor fast 2000 Jahren abgeschlossen worden und wir hätten ihr nun einfach zu folgen? Der Schöpfungsbericht erzählt, was GOTT vor langer Zeit getan hat. Und wir leben nun „nach der Erschaffung“. Aber das wirkt dann leicht so, als sei Gott längst fertig mit Seinem Werk – so könnte es ja auch im Text von Genesis 1 klingen.

Auch die Evangelien erzählen, was vor langer Zeit zum Abschluss gekommen ist. Und wir versuchen, damit irgendwie zurecht zu kommen. Die Bibel ist fertig. Alles, was gesagt werden muss, ist in der Bibel schon gesagt. Wir müssen nun sehen, wie wir selbst damit leben können.

Irgendwie gehört die Bibel damit sehr stark zur Vergangenheit und Gott selbst scheint dann ganz weit weg. Gott als ‘primus motor’ – der erste Beweger, der sich dann aus dem Geschehen zurückzog?

Leben nach der Bibel oder in der Bibel weiterlesen

Erschaffen im Bilde Gottes

Sechster Schöpfungstag: Gott schafft die Tiere der Erde, jedes „nach seiner Art“ und das ist gut so. Aber dann kommt ein neuer Gedanke und eine neue Ausdrucksweise. Gott hat einen Wunsch und spricht zu sich selbst, ER möchte etwas schaffen, das über alles vorige hinausgeht. Menschen, „nach dem Bilde Gottes“ – eben nicht wie die Tiere nach ihrer eigenen Art. Nicht nur ein Ausdruck der Kreativität Gottes, sondern eine Art Selbstportrait.

Erschaffen im Bilde Gottes weiterlesen

Gott oder Zufall

In einer Zeit so großer Unsicherheit, wie der aktuellen Corona-Krise stoßen wir an die Grenzen unsres Wissens und suchen wirklichen Halt. Und es kann gut sein, dass unsere Zukunft davon bestimmt wird, wie wir auf die Grundfrage unsres Daseins antworten.

Welche der beiden Grundannahmen ist leichter verständlich?

  • Gott ist zeitlos, ohne Anfang und Ende, und alle unsere erlebte Zeit ist für IHN immer Gegenwart.
  • Das so schöne und komplexe Universum ist zufällig aus nichts geworden und hat sich ohne Ziel entwickelt nach Gesetzen, die einfach so da sind und immer gelten.

Es kann nur eine der beiden Aussagen richtig sein, aber sie müsste Folgen haben in unserem Leben.

Gott oder Zufall weiterlesen