Impuls bei „Mein Wochenende mit Gott“
Abschrift durch turboScribe.ai
Eingangsgebet
Jesus, es ist so ein unbegreifliches Geschenk, dass du uns einlädst, dass wir zu dir kommen und mit dir gehen dürfen, dass du uns dieses Wochenende schenkst zur Gemeinschaft in dir und miteinander. Und so bitten wir dich, dass du jetzt in dieser Stunde unter uns bist, zu uns redest, uns aufbaust, auch zurechtrückst, uns weiterbringst. Wir danken dir, du bist da, dein Heiliger Geist leitet uns und dein Blut schützt uns ab. Dir sei alle Ehre. Amen.
Gestern Abend beim Abendessen musste ich ein bisschen erzählen, wie ich so zum Glauben kam. Ganz kurze Blitzgeschichte. Ich bin geboren in einer kirchlich geprägten Familie, wo das Wort Gottes und Gebet eine Rolle spielte. Aber irgendwann muss man ja anfangen, richtig selber konkret mit Jesus zu gehen. Als mit 17 meine Freundin sagte: „Du wir sind zu jung, wir gehen auseinander“, da brach meine Welt zusammen und ich sagte: „Jetzt werde ich Christ!“ Und ein paar Tage später war ich bei einer Evangelisation mit Billy Graham. 1970, also 54 Jahre her. Ich ging dann auch nach vorn, habe da eine Entscheidung für Jesus öffentlich kundgetan. Dann war da ein Seelsorgehelfer, der mit mir redete hinter der Leinwand. Das war die erste Großbildübertragung damals. Und irgendwie kam da auch die Sprache darauf, dass man eine Verheißung braucht, auf die man seinen Glauben bauen kann. Ja, das war für mich relativ klar:
Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Johannes 6, 37b
Und mit diesem Wort habe ich etliche Jahre gelebt. Auch in der Bruderschaft noch. Es war immer wieder die Frage: Bin ich wirklich bekehrt? Ist das alles? Habe ich wirklich schon das erreicht, was ich soll? Ja, ihr kennt vielleicht diese Fragen.
Und immer wieder war dieses Wort, Wer zu mir kommt, den stoße ich nicht hinaus. Ich weise dich nicht ab, wenn du zu mir kommst, auch wenn es noch so halblebig und vorläufig und oberflächlich im Moment aussieht. Du hast bei mir einen Platz, ich stehe zu dir.
Ich finde es unheimlich wichtig, dass wir einen Anker haben, an dem wir unseren Glauben festmachen können. Etwas, wo wir wissen, ja, Gott hat es so in seinem Wort ausgesagt, und da darf jeder/jede dafür beten, glauben, suchen, darüber reden, bis er/sie so ein Wort hat, wo er sagt, ja, ich weiß, das Wort gilt für mich.
Das ist meine Hoffnung, dass da, wo das vielleicht noch nicht so ganz klar ist, an diesem Wochenende, ihr so ein Wort ins Herz bekommt. Ein Wort, an dem ihr euch festhaltet, egal wo es drunter und drüber geht. Das ist das Vorrecht der Jugend, sich auf ein Wort so zu stürzen und gar nicht einmal groß nachzufragen, was ist rundum. Nur werdet ihr hoffentlich dann weiter wachsen.
Ich habe extra eine alte Lutherbibel mitgebracht, da sind nämlich etliche Bibelworte fettgedruckt, unter anderem das, was ich als meine Verheißung habe. Ganz großartig, findet man ganz schnell, aber es verleitet auch dazu, dann nur das Wort rauszupicken. Davor steht auch eins, „Ich bin das Brot des Lebens, wer zu mir kommt, den wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten.“
Jetzt steht noch eins: „Wer glaubt, der hat das ewige Leben.“ Aber all das zwischen drin, bleibt dann erst einmal im Hintergrund. Meine Herausforderung für euch heute früh: Fangt an, von eurem Wort aus in die Bibel hineinzusteigen. Von da aus weiterzulesen, davor, dahinter. Und ich kann euch sagen, dieses Kapitel, Johannes 6, aus dem meine Verheißung stammt, das ist ein unheimlich spannendes Kapitel. Ich skizziere das ganz kurz, es wäre eine Botschaft für eine ganze Rüstzeit.
Es fängt damit an, dass Jesus sich mit seinen Jüngern zurückziehen will. Er geht über den See Genezaret rüber, und das Volk sieht es und geht hinterher. Also Jesus sieht das Volk kommen, weiß, dass sie Hunger haben, und dann fragt er seine Jünger, was machen wir mit denen? Können wir die ungegessen fortlassen? Dann gibt es ein Gespräch, und dann kommt als nächstes die Brotvermehrung, wo Jesus 5.000 Leute speist, und wieder zieht Jesus sich zurück. Er geht allein auf den Berg. Die Jünger merken, Jesus ist nicht mehr da, und fahren über den See mit dem Boot. Plötzlich kommt Jesus mitten im Sturm über das Wasser. Und dann sind sie sofort am Ufer.
Ganz kurze Sätze, die ganz viel aussagen, wo man stundenlang mit dem Herrn drüber reden kann: Ja, was war das eigentlich, worum ging es dir? Du wolltest dich zurückziehen. Dann kam das Volk, hat dich wieder herausgefordert. Schließlich kommt das Volk nach, und Jesus sagt ihnen dann: „Ich bin das Brot des Lebens, wer zu mir kommt, den wird nicht hungern.“
Und damit endet es aber nicht. Ganz am Schluss ist dann die Geschichte, wo die Leute sich drüber aufregen, dass Jesus sagt, wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat ewiges Leben. Und dann gehen viele zurück, und Jesus fragt seine Jünger, wollt ihr auch weggehen? Und dann sagt der Petrus, „Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens. Wir haben geglaubt und erkannt, du bist der Heilige Gottes.“ Das steht alles um diese eine Verheißung herum, die mir so wichtig war, die mich jahrelang immer wieder durchgetragen hat. „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“
Aber direkt davor kommt noch ein ganz eigenartiges Wort, was nochmal eine Stufe tiefer führt. Jesus sagt zu dem Volk: „Aber ich habe euch gesagt, ihr habt mich gesehen und glaubt doch nicht. Alles, was mir mein Vater gibt, das kommt zu mir. Und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“ Irgendetwas ist da noch mit dem Vater, der uns seinem Sohn gibt. Das ist ein Geheimnis, dem wir nicht nachspüren können. Das darf uns auch trösten, wenn manch einer im Moment noch nicht zu Jesus kommt. Aber wir dürfen beten, dass der Vater ihn sieht, dass Er ihn erkennt, dass Er an ihm arbeitet und er das Wort auch erfährt. Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.
Es geht dann auch weiter, „denn ich bin vom Himmel gekommen, nicht damit ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.“ Durch ein Bibelwort komme ich hinein in diese Gemeinschaft zwischen Jesus und dem Vater. Ich merke plötzlich, da ist viel mehr hinter meinem kleinen Leben, über meinem kleinen Leben, als ich im Moment merke. Aber keine Angst, das ist nicht das, womit wir anfangen müssen. Wir fangen an mit dem Wort, ja, wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen. Das gilt, aber es lädt ein, tiefer in die Gemeinschaft mit Jesus zu kommen.
Ich habe noch ein fettgedrucktes Wort überschlagen aus diesem Kapitel. Es geht nämlich darum, was sind denn eigentlich die Werke Gottes, die wir tun müssen? Und da sagt Jesus, „Das ist Gottes Werk, dass ihr an den glaubt, den er gesandt hat.“ Es geht immer tiefer, es geht einzig und allein darum, dass wir diese Glaubensverbindung mit Jesus wirklich leben.
Aber es fängt an mit einem klitzekleinen ersten Schritt. Wann der zweite kommt, kann jeder selber mit dem Herrn spüren. Aber geht einen Schritt um den anderen weiter.
Aufgabe für die Kleingruppen
Und wir haben heute Vormittag für euch eine Aufgabe. Ich soll ja einen Impuls halten, keine Bibelstunde und schon gar kein Studium. Kurz und bündig. Wir haben uns drei Verheißungen rausgesucht. Trolligerweise, vielleicht war es der heilige Geist, sind sie alle aus dem selben Kapitel. Aus Jesaja 43. Sie liegen hier auf dem Boden. Ich lese sie gleich noch vor. Und dann dürft ihr euch in Gruppen zusammentun und je eins dieser Worte miteinander angucken. Und von da aus mal in das Kapitel 43 von Jesaja hineintauchen. Und alles was ihr dabei findet, könnt ihr auf dieses große Blatt schreiben. Und hinterher fangen wir oben an bei Kapitel 43,1: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst. Ich habe dich bei deinem Namen gerufen. Du bist mein.“ Wir schauen, was ihr von da aus entdeckt habt.
Dann gehen wir weiter runter im Kapitel. „Denn siehe, ich will ein Neues schaffen. Jetzt wächst es auf. Merkt ihr es denn nicht?“ Auch von da aus, von der Mitte des Kapitels.
Und ganz am Ende des Kapitels gibt es noch ein Wort. „Ich, ich tilge deine Übertretungen um meinetwillen. Und an deine Sünden werde ich nicht mehr gedenken.“
Also drei Worte. Ihr könnt euch jetzt raussuchen, welches Wort euch anspricht. Und womit ihr dann in die Kleingruppe gehen wollt. Nehmt euch das alles mit, samt Stiften. Und dann habt ihr Zeit in das Kapitel einzutauchen. Und euch von Gott leiten zu lassen.
Schlussgebet
Lieber Vater, da segne Du jetzt unser Forschen, unser Hören, unser Austauschen miteinander. Sei Du selber mit deinem Heiligen Geist in jeder der Gruppen. Lass aufleuchten, was Du für uns heute dran hast. Aber mach uns auch gespannt, wie es dann später weitergeht in unserem Leben. Wir wollen den Weg mit Dir gehen. Und dazu segne Du uns heute in diesen kurzen Stunden. Amen.