Archiv der Kategorie: Bibel / Geistliches Leben

König Josia und unsere Zeit

Siehe 2.Könige 22-23 und 2.Chronik 34-35

Josia war etwa 6 Jahre alt, als sein Großvater, Manasse, starb und sein Vater, Amon, mit 22 König wurde. Schon 2 Jahre später wurde Amon von den eigenen Knechten ermordet. Das Volk erschlug die Aufrührer und machte Josia mit 8 Jahren zum König. Von beiden, Manasse und Amon, heißt es, dass sie sich nicht um Gottes Gebote kümmerten und Götzendienst trieben wie kein König zuvor.

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deinen Nächsten lieben wie dich selbst

Ein langer Artikel in der „Jüdischen Allgemeinen“ über dies ‘wie du’ oder ‘wie dich selbstʼ, machte mich aufmerksam auf die Verschiebung, die dies Gebot erfahren hat. Der Autor (Jascha Nemtsov) macht deutlich, dass es im Zusammenhang mit dem Verzicht auf negatives Verhalten steht. Und dass es dabei ausdrücklich um ein Verhalten im Rahmen des eigenen Volkes geht! Auch wenige Verse später (19,34) kommt die selbe Formulierung in Bezug auf den Fremden in der eigenen Mitte, gefolgt von der Erinnerung daran, dass Israel selber Fremder war in Ägypten.

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Leben im Augenblick

Hinter mir liegen 13.700.000.000 Jahre, mehr oder weniger, seit Gott diese Welt ins Dasein rief. Und vor mir liegen Zeiträume von undenkbarem Ausmaß. Und jetzt lebe ich von Augenblick zu Augenblick. Mein Leben blüht auf, wird gelebt und welkt dahin in völliger Insignifikanz.

Und doch zählt jeder Atemzug, den ich nehme, jeder Schritt, den ich gehe, jeder Akt, den ich vollbringe. Nur zählt all das anders als es klingt. Zählen tut nur die Liebe!

Gott schuf und rief ins Dasein. Und ER wird das auch weiter tun in voller Souveränität. Und doch achtet ER auf alles, was ich tue.

Ich bin IHM nicht gleichgültig und darf dennoch völlig ruhen in Seiner Hand.

Wirken und Ruhen sind beide bei IHM gut aufgehoben.

ein simplifiziertes, frommes Weltbild

Wir freuen uns wie Kinder an unserem Vater in Himmel. Wir danken IHM und loben IHN, denn wir erfahren so viel Güte. Ja, wir wollen im Danken und Loben IHM dienen. „Alles Übrige wird unser Papa schon richten!“

So leben wir in unserer sichtbaren und greifbaren Welt in der Beziehung zu IHM, unserem Gott. Dass zwischen IHM und uns eine weitere Welt existiert, ist schwer zu fassen. Und so überlassen wir es Gott, damit fertig zu werden. Oder wir bekennen, dass ER in Jesus den Sieg über alles, was zwischen IHM und uns stand, schon vollbracht hat. Jedenfalls scheuen wir uns, diese Zwischenwirklichkeit konkreter anzusehen.

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Das biblische Welt- und Menschenbild

„Biblisch“ kann nicht heißen, dass es das Weltbild jedes einzelnen Schreibers der biblischen Bücher wäre. Es muss größer sein als das. Kein Mensch hat je das volle biblische Weltbild gehabt. Auch wir heute können es nur in groben Zügen als Ganzes erkennen, hier und da im Detail mögen wir etwas genauer sehen. Doch das Ganze ist zu groß.

„Biblisch“ muss wohl heißen, dass es in Gottes Augen wahr ist.

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Wachstum und Krisen

Ein Blick in die Natur zeigt: Alles ist auf Wachstum angelegt. Sobald die Rahmenbedingungen gegeben sind, fängt es an zu wachsen. Deutlich sichtbar am Rand eines Gletschers. Wenn das Eis zurückgeht, zeigt sich blanker Fels. Es sammelt sich Staub und erstes Leben bricht auf. Das hält mehr Staub fest und größere Pflanzen können gedeihen. Ein paar Dutzend Meter oberhalb ist der Bergwald.

Natur ist Lateinisch und heißt: es wird geboren. Sobald die Bedingungen stimmen, kann Leben neues Leben gebären, und tut es auch.

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Der Umbruch hat erst begonnen

Dies Podcast-Thema sprach mich an, auch wenn es darin nicht um den Umbruch ging, an den ich dachte. Trotzdem gilt diese Überschrift auch für mich.

Umbruch – Krise – Buße

Christen kennen das Wort Buße als einen Grundbegriffe ihres Glaubens. Aber welchen Klang hat dies Wort? Der Klang macht ja mindestens 35% des Inhalts aus. Höhere Bedeutung kommt der Person zu, die das Wort sagt.

Transformation, Wandlung, Veränderung, Wachstum – es geht um ein Davor, ein Danach, und ein Ziel.

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Die Bibel — Schöpfungsbericht(e)

Fängt die Bibel nicht wunderbar klar an? Eins, zwei, drei — klarer geht es kaum. Da weiß man doch gleich, wo man dran ist. Eine Woche und alles ist fertig. Und Gott schaut sich alles an und findet es sehr gut.

Also kann ER sich jetzt ausruhen. Kapitel 1 und der Anfang von Kapitel 2. Sieben klar begrenzte Abschnitte, kurz und übersichtlich, wie für ein Lehrbuch geschrieben.

Und dann kommt eine neue Überschrift: „Stammbaum von Himmel und Erde“. Das wird noch manchmal in der Torah auftauchen: „Stammbaum von … “. Und damit fängt jedesmal eine neue Epoche an.

Und nun ist alles überhaupt nicht mehr so klar. Bis dahin handelte Gott souverän und jetzt heißt es, dass noch keine Gewächse auf dem Feld waren, weil Gott es noch nicht hatte regnen lassen *und* weil kein Mensch da war, um das Land zu bebauen.

Die ganze, nun folgende Geschichte hat etwas Märchenhaftes an sich. Das sieht ganz und gar nicht aus nach der Arbeit einer Woche und fertig. Und vor allem: Hier ist der Handelnde nicht mehr Gott allein, sondern ER gibt dem Menschen Aufgaben und Anweisungen.

Hier ist Beziehung wichtiger als Ereignisse, wichtiger als Dinge und Wesen, die dabei entstehen. Und diese Beziehung schenkt Gott dem Menschen noch ausdrücklich in der Zweigeschlechtlichkeit als Mann und „Männin“ — das Hebräische setzt die beiden gleichwertig nebeneinander: isch und ischah.

Wir dürfen also nicht stehen bleiben bei dem systematischen Ablauf der ersten Tage. Die Schöpfung ist vielschichtiger! Es geht nicht allein um Fakten, sondern um Beziehung und Gegenüber.  Von der ersten Seite an stellt die Bibel uns in die Spannung zwischen dem, was naturwissenschaftlich erforscht werden kann, und dem, was nur in gelebter Beziehung erfahrbar ist.