ein simplifiziertes, frommes Weltbild

Wir freuen uns wie Kinder an unserem Vater in Himmel. Wir danken IHM und loben IHN, denn wir erfahren so viel Güte. Ja, wir wollen im Danken und Loben IHM dienen. „Alles Übrige wird unser Papa schon richten!“

So leben wir in unserer sichtbaren und greifbaren Welt in der Beziehung zu IHM, unserem Gott. Dass zwischen IHM und uns eine weitere Welt existiert, ist schwer zu fassen. Und so überlassen wir es Gott, damit fertig zu werden. Oder wir bekennen, dass ER in Jesus den Sieg über alles, was zwischen IHM und uns stand, schon vollbracht hat. Jedenfalls scheuen wir uns, diese Zwischenwirklichkeit konkreter anzusehen.

Und doch nimmt die Bibel, auf die wir uns doch berufen, von vorn bis hinten immer wieder auf diese Zwischenwirklichkeit Bezug. Beim Sündenfall kommt die Schlange in den Blick. Kain wird von Gott ermahnt, über die Sünde zu herrschen, die wie ein Bote aus der Zwischenwirklichkeit vor seiner Türe lauert.

Im Buch Hiob wird der Satan personell geschildert als übelwollender Agent zwischen Gott und Hiob. Jesus selbst wurde vom Teufel in der Wüste versucht und bezeugt, dass er gesehen habe, wie jener vom Himmel fiel, wie ein Blitz. Schließlich bezeugt die Offenbarung an Johannes vom Kampf und Untergang des Satan und freut sich: „sie haben ihn (den Satan) überwunden durch des Lammes Blut und das Wort ihres Zeugnisses!“

Die Bibel ist also nur bedingt zurückhaltend im Blick auf die Existenz des personellen Bösen. Nur über dessen Ursprung und konkretes Wesen an sich sagt sie wenig aus.

Es stimmt schon, dass für uns auf der Erde, unter der strahlenden Glocke des Firmamentes, vor allem die Beziehung zu Gott wichtig ist, der über allem thront und in allem ist. Aber das bedeutet nicht, dass wir die Störgrößen dazwischen übersehen dürften. Dann würden wir auch die Hilfskräfte nicht wahrnehmen, die in dieser Zwischenwirklichkeit für uns bereit stehen.

Unser simplifiziertes Weltbild macht uns blind für die Gefahren, aber auch für die Hilfskräfte, denen wir gegenüberstehen.

Vielleicht kann das Corona-Virus uns darauf aufmerksam machen, dass es wirkliche Gefahren gibt in einer für uns unsichtbaren Zwischenwirklichkeit?

Letzte Änderung: 17. Januar 2021