Der Geist und die Krise

Zum heutigen Bibeltext, Johannes 16,5-15.

Der Heilige Geist wird kommen! (Vers 8): „und wenn jener kommt, wird ER den Kosmos zurechtweisen im Blick auf die Sünde und im Blick auf die Gerechtigkeit und im Blick auf die Krise (d.i. die gerichtliche Entscheidung).“

Zurechtweisen, strafen, tadeln, widerlegen, prüfen … ein starkes Wort mit einer breiten Bedeutung, bei dem deutlich wird: Hier tritt einer auf im Namen der Wahrheit und stellt richtig, was an Gedanken unter uns umgeht. Ein unerbittliches Gericht über alle Verirrung der Menschen.

(Vers 9) Im Blick auf die Sünde: Weil sie nicht an Jesus glauben. Das ist, aus Sicht des Heiligen Geistes, der Kern der Sünde, dass wir nicht wirklich und lebendig Jesus vertrauen.

(Vers 10) Im Blick auf die Gerechtigkeit: Hier muss ich bekennen, dass mir die Deutung noch fehlt. Gerechtigkeit heißt nach diesem Vers, dass Jesus zum Vater geht und wir IHN nicht mehr sehen können.

Offensichtlich war für Jesus klar, dass Seine Erdenzeit zuende war, und dass das gut ist. Sonst würde der Geist nicht kommen. Ja vielleicht ist gerade das die Gerechtigkeit, dass nun nicht mehr nur die wenigen Jünger Jesus unmittelbar sehen konnten, sondern dass ER nun vom Vater aus im Heiligen Geist zu uns allen kommen könnte.

(Vers 11) Im Blick auf die Krise, das Gericht: Die große Entscheidung ist gefallen! Der Fürst dieser Welt ist gerichtet, verurteilt. Die Krise ist ein für allemal überwunden, das Urteil ist gefällt worden. Was jetzt noch kommt, ist Aufräumarbeit!

Möge der Heilige Geist uns das so in die Herzen schreiben, dass wir darauf bauen können. Der frühere Herrscher dieser Welt ist abgesetzt, verurteilt, er muss das Feld räumen. Das gilt, auch wenn er sich, wie eine Zecke an dieser Welt festgebissen hat.

Möge bald diese Welt geheilt werden von dem Schaden, den er angerichtet hat, und leider noch immer anzurichten in Stande ist!

Letzte Änderung: 12. Juli 2020