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Lockdown oder Lockerung

„Wir wollen …“ – ja, wer will was?

Die Einen wollen Sicherheit aus Angst vor dem Corona-Virus.

Die Andern wollen Wirtschaft und Gesellschaft am Leben erhalten, weil ein längerer Lockdown noch schlimmere Folgen haben könnte.

Und die Politiker wollen es einer Mehrheit recht machen, die sie einmal wieder wählen soll. So folgten sie dem Volksempfinden, das von selbst in die Isolation ging.

Und wenn das alles gar nicht vereinbar ist, weil das Virus eine Eigendynamik hat, die wir Menschen nicht in den Griff bekommen können?

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Meinungsdreieck

Durch einen Artikel in FAZ+ wurde ich aufmerksam auf die verschiedenen Positionen, die wir der Corona-Krise gegenüber einnehmen können.

Da ist die Stimmung im Volk, die schon Anfang März auf Begegnung und Kontakte verzichten ließ. Sie hat die Politiker dazu gebracht, den Lockdown anzuordnen. Hier regierte das egozentrische Gefühl für das eigene Wohlergehen: Ich will, was mir gut tut oder was ich dafür halte.

Die Stimme der Wissenschaft versucht Fakten zu sammeln, zu verstehen und sachlich auf die Lage zu reagieren. Sie hat nur begrenztes Wissen, das allerdings stetig wächst.

Die beiden können in Streit miteinander geraten, sobald die Angst im Volk in Besorgnis übergeht, wegen der massiven Einschränkungen. Emotionen stehen dann gegen Fakten, weil sie offensichtlich Gegenteiliges anstellen. Offensichtlich kann die Angst vor einem unsichtbaren Feind sich nicht sehr lange halten, wenn nicht immer neue Schreckens-Meldungen sie wieder anheizen.

Dann möchte man gern die Feuerwehr abschaffen würde, die den Haushalt belastet, weil es ja doch nie brannte.

Ich sehe eine dritte Position, die etwas einbezieht, das so unsichtbar ist wie das Virus und noch weniger wissenschaftlich messbar: Gott!

Für viele ist ER zum Fremdwort geworden, doch bietet uns nur Gott einen sicheren Halt, weil ER völlig und allein außerhalb unseres Systems ist.

Wenn Wissenschaft unter Gottes Augen geschieht, in dem Bewusstsein, dass wir nur feststellen können, was ER schon weiß und zugelassen oder gar veranlasst hat, dann verleiht dies eine Ruhe trotz aller Unsicherheiten und allem unvollständigen Wissen.

Wenn wir unsere Gefühle der Angst und der Bedrängnis zu Gott bringen können, in dem Wissen, dass dieses Leben nur Durchgang und Vorstufe ist, können wir geborgen sein, weil der Tod dann nicht mehr die letzte Instanz darstellt.

Und dann könnten wir miteinander vor IHN treten und Seine Wahrheit suchen, und könnten doch der Ungewissheit standhalten, weil unser Halt bei IHM dafür ausreicht.

Unsichtbare Gefahr

Keiner sieht es, kein äußeres Zeichen weist darauf hin — und plötzlich bricht die Krankheit auf. Zuerst sieht es aus wie eine Erkältung, oder ist es eine Grippe?

Inzwischen haben wir einiges gelernt über das aktuelle SARS Corona Virus 2. Aber niemand weiß, wann und ob eine Nummer 3 folgen wird.

Um mich herum ist noch niemand erkrankt. Die Einschränkungen der Begegnungsmöglichkeit wirken grotesk. Wir halten Abstand voneinander als ob etwas zwischen uns schliche, das uns bei Berührung gefährlich würde. Aber keiner sieht es.

Doch ‚man‘ weiß, dass die Gefahr da ist. Wie groß sie ist, was sie bedeutet, ist noch nicht ganz klar.


Auch im geistlichen Bereich gibt es diese unsichtbare Gefahr, die uns im Herzen auf Abstand gehen lässt zu Gott. Wann werden wir lernen, uns davor genau so zu schützen wie wir es dem Virus gegenüber üben?

Gott oder Zufall

In einer Zeit so großer Unsicherheit, wie der aktuellen Corona-Krise stoßen wir an die Grenzen unsres Wissens und suchen wirklichen Halt. Und es kann gut sein, dass unsere Zukunft davon bestimmt wird, wie wir auf die Grundfrage unsres Daseins antworten.

Welche der beiden Grundannahmen ist leichter verständlich?

  • Gott ist zeitlos, ohne Anfang und Ende, und alle unsere erlebte Zeit ist für IHN immer Gegenwart.
  • Das so schöne und komplexe Universum ist zufällig aus nichts geworden und hat sich ohne Ziel entwickelt nach Gesetzen, die einfach so da sind und immer gelten.

Es kann nur eine der beiden Aussagen richtig sein, aber sie müsste Folgen haben in unserem Leben.

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Eine unerwartet andere Katastrophe

Dass in absehbarer Zukunft etwas geschehen würde, was unsere Welt drastisch verändern würde, hatte ich erwartet. Und dass dies als Katastrophe bezeichnet werden könnte war mir auch klar. Aber darunter verstand ich bisher eher ein gewaltiges Naturereignis, Bürgerkrieg, feindliche Übernahme oder ähnliches.

Irgendwie hatte ich erwartet, dass es politisch beginnen würde, so wie der zweite Weltkrieg durch einen Wahnsinnigen angezettelt wurde. Aber dass ein kleiner Virus unsere komplizierten Systeme erschüttern würde — unsichtbar und nicht berechenbar …

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Gottesdienst ohne Gemeinde?

Wunderbar, dass das geht – und total fremd: Gottesdienst in einer leeren Kirche. Pfarrer, Lektorin und Lektor, Organist und irgendwo jemand, der eine Kamera bedient. – Wo ist die Gemeinde? Wo sind die Menschen, denen dieser Gottesdienst angeboten wird?

Genügt es, dass hier etwas vollzogen wird um seiner selbst willen?
Ist Gottesdienst wertvoll, einfach, weil er gefeiert wird?
Kann man allein „feiern“ – fehlt da nicht Wesentliches?

Am anderen Ende des Übertragungsweges, am Smartphone oder Monitor mit Internetverbindung ist auch wieder nur einer, ein Paar, eine Familie, eineHausgemeinschaft.

Irgendwie unwirklich – und in diesen Wochen genau unsere Realität!

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