Beim täglichen Verfolgen der Nachrichten zum Thema Corona, spüre ich oft eine emotionale Gereiztheit. Das kann ich leicht nachvollziehen, aber es macht den Umgang mit konkreten Richtlinien nicht leichter. Ein Beispiel, bei dem ich natürlich nur auf die wenigen Fakten der Meldungen angewiesen bin:
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow besuchte eine Beerdigung, was er laut geltender Verordnung nicht durfte. Darüber gab es einige Aufregung. Allerdings las ich dann von seiner Äußerung, dass er dieser Person sehr nahegestanden habe. Ich sehe darin einen menschlichen Zug, der sich nicht leicht in den Paragraphen abbilden lässt. Nun möchte er die recht geringe Zahl von Infektionen damit beantworten, die Einschränkungen besser anzupassen und Lockerung zu erlauben, wo es angemessen scheint. Andere Politiker reagieren darauf gereizt, denn sie möchten lieber großräumiger agieren. Beide Seiten kann ich als guter Schwabe verstehen, doch irritiert mich die Gereiztheit die dabei mitspielt.
So sehr ich das Durchgreifen der Regierung zu Beginn der Krise unterstütze – zumal dabei vor allem festgeschrieben wurde, was die Bevölkerung schon zuvor selbst vollzogen hatte. So sehr sehe ich die Schwierigkeit, aus dem Lockdown in eine gezieltere, regional beschränkte Vorgehensweise zu schwenken. Diese ist jedoch dringend nötig, da die Kosten des großen Lockdown sonst unerträglich werden könnten.
Interessante Anregungen dazu kommen aus verschiedenen Regionen. Auch aus Israel …
Letzte Änderung: 13. Juli 2020