Weihnachtsgedanken 2022

Bethlehemgrotte auf Kanaan

“Darin ist die Liebe Gottes an uns offenbar geworden,
dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben.”

1.Johannes 4,9 (Menge)

“… Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt,
der bleibt in Gott und Gott in ihm.”

1.Johannes 4,16 (Schlachter)

Jesus ist die vollkommene Offenbarung der Liebe Gottes! Aber warum hat es so lange gedauert, bis Gott Seine Liebe klar und deutlich zeigen konnte? Erst sehr spät wird in der Bibel wörtlich ausgedrückt, dass Gott Liebe ist? Gehört nicht zu den Grundbegriffen unseres Glaubens:
Gott ist die Liebe?“

Es ist gar nicht so einfach, festzustellen, wo die Bibel zum ersten Mal von Gottes Liebe redet. Die Begriffe sind oft anders und mehrdeutig. Und oft ist die Liebe Gottes vor allem zwischen den Zeilen zu erkennen.

Vielleicht ist es ja so, dass wir Liebe erst einmal spürbar erleben müssen, ehe wir das Wort dafür finden und aussprechen können. Liebe geht nicht durch den Kopf (auch nicht durch den sprichwörtlichen Magen). Liebe muss unter die Haut gehen, muss uns im Innersten erreichen, ehe unser Verstehen nachkommt und es ausdrücken kann.

Ein kleines Kind will einfach geliebt sein, in den Armen getragen und fest gekuschelt werden. Wenn es diese Nähe spürt, ist die Welt in Ordnung. Wieviele Jahre braucht es, bis ein Kind in Worte fassen kann, was Liebe ist, ja dass es überhaupt ein Wort dafür geben muss?

So ist die Liebe Gottes in der Bibel vom ersten Blatt an gegenwärtig. Sie klingt durch in den Worten “und Gott sah, dass es gut war.” Gott hat Seine Schöpfung vom ersten Augenblick an geliebt. Aber wir Menschen brauchten und brauchen viel Zeit, bis auch wir erkennen, wie wirklich gut alles ist, und wieviel Liebe in dieser Schöpfung steckt.

LIEBE — das Wort ist ein abstrakter Begriff, aber verstehen können wir ihn nur, wenn wir Liebe konkret erfahren. Und genau das – so verstehe ich es – will auch Gott, wenn Er uns die Liebe zueinander gebietet. Und genau deshalb sagt auch Jesus erst am Ende Seines Weges:

“Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr einander liebet;
wie ich euch geliebt habe, damit auch ihr einander liebet.”

Johannes 13,34

Liebe wächst an Liebe und aus Liebe folgt neue Liebe!

Darum ist es so schrecklich, wenn Jesus in Matthäus 24,12 sagt, dass die Liebe in vielen erkalten wird. Verschwindet die Liebe wie die Energievorräte der Erde? Ist das ein ganz anderer Klimawandel, dass es zwischen uns immer kälter wird? Ist der Liebesvorrat auf Erden bald erschöpft? Wenn Gott selbst die Liebe ist, steht uns eigentlich ein unerschöpflicher Vorrat zur Verfügung.

Haben wir vielleicht nur verlernt, zu dieser Quelle der Liebe zu gehen? Wir brauchen einander, damit die Liebe konkret wird. Aber woher nimmt jeder Einzelne die Liebe für den jeweils Nächsten? Wenn wir uns nur gegenseitig lieben wollen, sind wir zu bald ausgebrannt, wie die Sonnenwärme durch zu viele Spiegel immer schwächer wird. Um recht aufgewärmt zu werden, brauchen wir auch die direkte Sonnenstrahlung.

Wird brauchen Liebe in jeder Hinsicht — aber es ist gut, wenn wir dabei nie vergessen, dass alle Liebe Liebe Gottes ist. Erst wenn auch unsere Liebe zu Gott selbst wieder zurückkehrt, ist der Kreislauf ganz geschlossen, und unsere Liebe wird immer wieder erneuert. Anders würde sie irgendwie im Sand verlaufen.

Weihnachten ist das Fest der Offenbarung der Liebe Gottes. Mögen wir sie mittelbar und unmittelbar aufnehmen und weitergeben. Am schönsten wird es sein, wenn wir dabei den Blick auf Gott, die Quelle aller Liebe, richten können, was uns vielleicht beim Blick auf das Kind in der Krippe neu gelingen kann.

Jesuskind in der Bethlehemgrotte auf Kanaan

Ältere Gedanken zu Weihnachten unter der Kategorie „Weihnachten“

Letzte Änderung: 22. Dezember 2022

Ein Gedanke zu „Weihnachtsgedanken 2022

  1. Lieber Bruder Egidio, vielen Dank für Deine Gedanken zur Liebe Gottes, was ich sehr gut verstehen kann. Für mich persönlich ist es seit einigen Jahren die absolut kürzeste Fassung der Guten Nachricht von GOTT und Gottes Sohn Jesus – „Gott ist Liebe“. Sei herzlichst gegrüßt von den Ralliger Wanderfreunden aus Sachsen von Jens und Kerstin Görler. Wir haben die gemeinsame Zeit mit Dir sehr genossen und hat uns sehr gut getan!

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