Oh Gott, ich will nicht einfach darauf losschreiben, immerhin geht es um Deinen Willen und um meine Ziele. Wie passen die zusammen, wie gehören sie zu einander?
Vater, das ist die schönere Anrede, ich will ja nichts gegen Deinen Willen tun, aber ich will auch nicht passiv warten, ob Du mich etwas tun heißt.
- Dein souveräner Wille bestimmt Dich, etwas zu tun – darauf hat kein Mensch einen Einfluss. Darin bist Du einfach Gott, der Erste und der Letzte.
- Dein moralischer Wille hat uns Regeln und Gebote gegeben für unser Leben, denen wir sinnvollerweise gehorchen, weil sie gut sind.
- Aber was ist es mit Deinem individuellen Willen für mich? Willst Du, dass ich bestimmte Dinge tue oder andere lasse, und wie erkenne ich das? 1Die Unterscheidung der drei Aspekte von Gottes Willen in „souverän, moralisch, individuell“ fand ich in dem Buch von Kevin DeYoung „Leg einfach los“, wobei ich das ganze Buch noch nicht gelesen habe. doch diese Unterscheidung hat mich wesentlich inspiriert.
„Mein Sohn, darüber haben wir schon manches Mal gesprochen, aber du möchtest es noch kurz und knapp zum Aufschreiben?
Ich will dich nicht und keinen Menschen gängeln oder einfach bestimmen. Ich möchte mit dir und jedem Einzelnen Gemeinschaft leben.
Und dafür habe Ich dir und jedermann vieles mitgegeben, das ihr umsetzen und gebrauchen könnt und sollt. Gerade in unserer Gemeinschaft, möchte Ich, dass du ganz du sein kannst – so wie du heute bist. Die Heiligung und Verwandlung gehört in den Bereich Meines moralischen Willens. Aber das vollzieht sich – solange du mitmachst – still und stetig im Alltag.
Wenn du, im Rahmen deiner Gaben und Neigungen einen Dienst für Mich unternehmen möchtest, dann ist das für mich völlig in Ordnung, solange Ich mitmachen darf.
Damit sind wir wieder am Anfang: Es geht gerade darum, dass wir es miteinander unternehmen. Dann ist es doch egal, ob die Idee von dir ausging oder eine Anregung von Mir war. Manchmal wirst du das auch kaum unterscheiden können.
Das ist das Geheimnis von Johannes 17 – du in Mir und Ich in dir! Verstehst du das?“
Ja, Vater, so habe ich es verstanden, und bin froh, es jetzt so klar geschrieben zu haben. Auch dabei weiß ich nicht genau, wieviel von Dir im Augenblick gegeben wurde, und was schon länger in mir gewachsen ist.
Aber damit komme ich noch einmal zu meinen Zielen
Die brauche ich doch schon allein der Motivation wegen. Wenn ich nur stündlich auf Deine Aufgaben warten würde, dann fehlte mir irgendwie der Antrieb. Dann müsstest Du schon ganz schön spürbar in mir sein, dass ich es einfach in Gemeinschaft tun könnte.
Aber wenn wir miteinander Ziele ausmachen, dann treiben die mich an, auch wenn ich gerade nicht viel von Dir spüre. Und trotzdem sind es unsere Ziele, nicht?
So hilf mir, große Ziele anzugehen, aber auch kleinere Teil- und Etappenziele, die viel mehr für den Augenblick geeignet sind und mir Motivation für heute geben.
Und wenn ich töricht plane, hilfst Du mir dann wieder zurecht?
Letzte Änderung: 7. Oktober 2022