Mein Herr und Gott, ich bin Dir gegenüber, verloren bin ich nicht in Raum und Zeit. Wohl seh ich meine Kleinheit immer wieder, und ahne doch zugleich die Ewigkeit. Du, Herr, mein Gott, siehst mich, wo ich auch weile und wartest auf das Wort, das ich Dir sag. Ach dass ich doch viel schneller zu Dir eilte, mich nicht so fern von Deiner Liebe selber plagt! Ja, unermesslich klein bin ich, gemessen an Deines Weltalls Raum und Zeit. Doch hast Du mich noch keinen Augenblick vergessen. Ich bin Dir nahe – nur Du bist mir weit! Komm, mach dich auf, mein Herz, und gehe zu Deinem Gott nun immer neu in Lieb. ER ist doch da, und Er will dir begegnen, Du nahe Ihm und Ihm dich ganz ergib! ER weiß die Weise, wie ER dir begegnet, Sein Reden ist gerichtet ganz auf dich, und Seine Nähe jedesmal dich segnet, ob du es spürest oder spürst es nicht. Such Seine Gegenwart, die nie dir ferne, such Ihn, dass Du in Ihm nur lebst. Dich mehr zu füllen, würde Er so gerne Ob du Ihm dazu eine Chance gibst? Geh Schritt für Schritt den Weg durchs Dunkel – Er wohnt im Dunkel Seiner Heiligkeit – doch immer neu, du weißt es, funkelt, auch dir ein Stern aus Gottes Ewigkeit. Folg ihm, vertrau dich seinem Führen, wenn es ein Stern ist, den Gott selbst dir gab. Er lässt dich manchmal wohl die Rute spüren, weil sie dich neu in Seine Arme treibt. Doch dann erwartet Er dich selber, will, dass du freiwillig Ihm nahst, das macht die Nacht erst wirklich finster, weil du zu Ihm kaum noch Beziehung hast. Doch eben diese Nacht ist Ihm besonders, weil nichts als deine Liebe dich dann treibt, ergriffen nur von Seiner Liebe Wunder, die auch unfühlbar ganz dein eigen bleibt. So suche Zeiten, Ihm nur zu begegnen, Du ganz allein mit Ihm im Geist vereint. Er wird dir schenken Seinen ganzen Segen, auch wenn du selber dich verlassen meinst. Zwecklos begegne Ihm, allein in Liebe. Seine Aufträge tut Er dir schon kund. Du achte nur auf Seines Herzens Triebe, halte Ihm still, Er fülle dir den Mund. 13.9.2008
Letzte Änderung: 9. Oktober 2022