Wenn Gott einmal zum Menschen spricht: "ICH weiß nicht, wer du bist!" Wo ist der dann, der selber sich mit seinem Sein ummißt? Kann er denn sein und sein auch nicht in vollem Widerspruch? Weiß Gott, was in der Höll geschieht an endlichem Zerbruch? Was Gott nicht weiß, was ER nicht kennt, das kann auch nicht mehr sein. Denn außer Gott gibt es kein Sein, das man bei diesem Namen nennt. Gott umschließt alles, was da ist, und ohne IHN ist nichts, berufnen Kindern Seines Lichts bemißt ER auch die Frist. Sein, fern von Gott – wo soll das sein? In einer eignen Welt, die fern von Gott in eignem Raum sich selber nur gefällt? Es kann nichts sein und sein doch nicht. In Gott ist alles Sein, Ja, fern von IHM Vergehn allein nachtschwarz fern jedem Licht. Ist das Erlösung, ist das Glück? Was nicht ist, fühlt auch nicht, nur wer in sich als fernes Licht Gott ahnt, will auch zurück. Wenn einst die Welt vergehen wird, verschwindet so viel Sein. Nur was nicht völlig Gott fern irrt hat dann Bestand allein. Was Gott nicht kennt, verhaucht sein Sein entschwindet Raum und Zeit, Was ER berührt hat, das allein besteht in Gottes Ewigkeit. Es mag wohl irren durch den Raum und schwanken in der Zeit, ein Funke nur, ein wenig Schaum und doch auch Gott geweiht. Was Gott erkennt – ER dich, du IHN – das hat auch wahres Sein, das kann am Ende seinen Sinn finden in Gott allein. Von IHM, in IHM, zu IHM allein ist alles, was wird sein. ER füllt die Welt und ruft sie heim – sie wird vollkommen sein! 8.8.2004
Letzte Änderung: 9. Oktober 2022