Sechsundzwanzig Purzelbäumler purzeln um mich her, und ich wollte sie einfangen, wäre das nicht viel zu schwer. Sie entwickeln Eigenleben, das sich meinem Griff entzieht, wollen hierhin oder da – jeder wie es ihm beliebt. A, wie Anfang aber alle, Aufregung und Abendrot. B, wie Buße, Brot und Bienen, Butter auf dem besten Brot. C – was machst du, kleiner Schlingel? – stehst am liebsten mitten drin und verbindest dich mit andern zu verändern ihren Sinn. So hat jedes seinen Willen, seinen kleinen Eigensinn nur gemeinsam, gruppenweise stellen sie sich vor mich hin. Im Gehirn sind sie lebendig, hüpfen, springen ohne Scheu, spreche ich sie aus vor andern, ändert sich ihr Sinn dabei. Aber schreib ich sie gar nieder, ach wie stehen sie so still, ihr Gesang ist so viel leiser als das, was ich sagen will. Purzelbäume sollt ihr schlagen, ihr Gesellen meiner Freud, doch ihr sollt auch mit mir klagen in den Stunden voll von Leid. Ja, ihr tut es – Dank dem Schöpfer – ihr dient Ihm noch mehr als mir, denn in euch, ihr kleinen Diener, kommt Sein heilges Wort zu mir. August 2010
Letzte Änderung: 9. Oktober 2022